Geschichte des Bergbaus
Grube "Conrad" (Groß Kölzig / 1974 Eingemeindung dieses Teils nach Döbern)
1835 | Nach Wunsch des Leopold von Berge erhält das Bergwerk den Namen "Conrad" |
1860 | Gründung der Grube. 64 Beschäftigte fördern 39.439 Tonnen Kohle (altes Maß). |
1861 | Eine Dampfmaschine wird zur Wasserhaltung eingesetzt. |
1862 | Die Anzahl der Beschäftigten steigt auf 79, die Fördermenge ist schon mehr als vervierfacht gegenüber 1860. |
1875 | C. von Berge übernimmt die Grube nach Lösung des bestehenden Pachtvertrages für 15.000 Mark Abfindung. |
1895 | Etwa zur Mitte der 90-er Jahre geht die Grube an Max von Poncet auf Wolfshain über. |
1897 | Eine Brikettfabrik nimmt den Betrieb auf. In ihr arbeiten etwa 20 % von den insgesamt 110 Beschäftigten der Grube. Die Produktion von Briketts belief sich auf etwa 1.250 Tonnen. |
1903 | Die Erben von Poncet führen die Grube weiter. |
1937 | Die Anzahl der Beschäftigten beträgt 349, die Fördermenge der Grube ca. 300.000 Tonnen. Sie ist damit größte Grube des Kreises Sorau. |
1960 | Der Tiefbaubetrieb wird eingestellt. |
1965 | Die Brikettfabrik stellt die Produktion ein. |
1968 | Die Grube ist Lieferant der Heizungswärme für das neu entstandene Glaswerk. |
1974 | Mit Inbetriebnahme eines gasbetriebenen Heizhauses im Glaswerk wird der Kesselhausbetrieb eingestellt. |
Grube "Providentia"
1850 | Nach ersten erfolgreichen Bohrungen wird vom Döberner Rittergutsbesitzer von Friedrich die Kohlegrube "Friedrich" angemeldet. |
1853 | Der erste Betreiber, der Glashüttenbesitzer Warmbrunn aus Tschernitz, kündigt den Pachtvertrag mit von Friedrich wieder auf. |
1856 | Von Friedrich verkauft Grube und Gut für 55.650 Taler an S.G. Schieblich aus Lichtenberg, der noch im selben Jahr mit einem Gewinn von mehr als 10.000 Talern an Heinrich Bruhm verkauft. |
1857 | Nach 4 Jahren Ruhe beginnt der Fabrikant Heinrich Bruhm aus Gera die Grube unter dem Namen "Heinrich" zu betreiben. |
1861 | Für 24.000 Taler geht das Rittergut an Otto Schaeffer über. |
1864 | Am 14. Juli erhält der Grubensteiger Heinicke aus Frankfurt/Oder für einen Teil des Rittergutes die Konzession für den Braunkohlenabbau. Die Grube "Heinrich" heißt fortan "Providentia". |
1871 | Bis 1873 ist der Gutsbesitzer Schaeffer wieder Grubenbesitzer. |
1873 | Hugo von Dobschütz erwirbt und betreibt bis 1920 die Grube und das Gut Döbern. |
1900 |
Die Grube fördert mit 100 Arbeitern in 8 Tagen die gleiche Menge wie 1870 das ganze Jahr 20 Arbeiter. Als Mengen werden genannt: 8.000 hl für das Jahr. Es besteht der kombinierte Tief- und Tagebau. Abnehmer sind die Glashütte in Döbern, Ziegeleien und Tuchfabriken in Cottbus und Forst. |
1902 | Durch den Einsatz von Zügen ist der Umsatz gesteigert worden. Eine Rutschung unterbrach den Betrieb zeitweilig. |
1912 | Die hergestellte Brikettmarke trägt auch den Namen "Providentia" |
1915 | Die Förderung ging zurück, da die Männer in den Krieg eingezogen wurden. Frauen werden für leichtere Tätigkeiten (Abraumarbeit) eingestellt. |
1917 | Übergang von Hand- auf Baggerbetrieb. |
1920 | Übernahme der Grube durch die "Gebrüder Stumm GmbH" in Neunkirchen/Saar |
1921 | Der "Rheinhandel-Konzern" Düsseldorf übernimmt die Grube |
1922 | Die Grube heißt "Providentia, AG für Braunkohlenindustrie Döbern" |
1923 | Es werden 141.669 t Kohle gefördert, die Brikettfabrik liefert 25.320 t Briketts. |
1924 | Durch einen Grubenbrand wird der Abbau kurzzeitig gestört. Der Ostflügel des Grubenfeldes wird erschlossen. |
1925 | Für den Abraumbetrieb wird einer Firma beauftragt, die wegen finanzieller Schwierigkeiten aber 1928 aufgibt. |
1928 | In der Friedhofsmulde beginnt die Kohleförderung im Tagebau. |
1929 | Die Mühlenteichmulde wird von der Friedhofsmulde aus aufgeschlossen. |
1930 | Es werden 174.876 Tonnen Kohle gefördert. Lt. Anzeige im Forster Tageblatt vom 09. Juli 1930 geht die Grube "Felix" mit ihren Besitzungen in Groß Kölzig und Bohsdorf auf Providentia über. |
1931 | Es erfolgt die Stilllegung der Friedhofs- und Mühlenteichmulde. |
1933 | Mit knapp 200 Beschäftigten wird das Konkursverfahren eröffnet. |
1934 | Der Betrieb stellt seine Arbeit ein. Das Grubenfeld ist völlig abgebaut. Der "Stadt- und Landbeobachter" vom 11. Dezember berichtet über die Abbrucharbeiten der Förderbrücke über die Bahnhofstraße (heute: Forster Straße) und stellt fest, dass damit ein Wahrzeichen der Döberner Braunkohleindustrie verschwindet. Die Dominal-, Friedhofs- und Mühlenteichmulde dienen der Industrie und den Gemeindeabwässern als Absatz- und Klärbecken sowie als Stau- und Speicherbecken. |
Grube "Gotthelf" (Dubraucke: 1938 Umbenennung in Eichwege / 1974 Eingemeindung nach Döbern)
1872 | Der Aufschluss der Grube beginnt ca. 50 m westlich der Straße Cottbus – Bad Muskau. Anfänglich beginnt der Kohleabbau im Tagebau. |
1875 | Der Tiefbau beginnt, wird aber 1876 wieder eingestellt. |
1900 | Im Zeitraum bis 1915 ist der Abbauschwerpunkt die so genannte Mulde E, damals ein etwa 1.200 m langer und 200 m breiter überwiegend im Tagebau betriebener Teil, heute bekannt als der Badesee Eichwege. Damalige Fördermengen werden von 90.000 hl bis 1.000.000 hl beziffert. Die Kohle fand als Fabrik- oder Hausbrandkohle Absatz. Kohleförderung und Abraumbewegung werden teils in Handarbeit, aber auch mit Lokbetrieb oder Baggern betrieben. |
1911 | Zwangsversteigerung und Weiterführung unter dem Namen "von Döring’sche Braunkohlewerke Dubraucke N/L". |
1916 | Am 30. September wird der Abbau eingestellt. |